SCHAUDREI | Schaufensterausstellung
ENGLISH VERSION BELOW
__________________________
Fotos © Verena Mayrhofer
Lena Lapschina | THIS IS NOT A GALLERY!
www.lapschina.com
Gregor Göttfert, Florian Kofler | TRANSEUNTIBUS
www.grgr.at
Marlene Reischl | FIELD
www.marlenereischl.com
Dawid Liftinger | F18WT8 G13 865
www.dawidliftinger.com
Eröffnungsworte
Univ.-Prof.i.R. Dr. Gerhard Funk
ehem. Leiter der Studienrichtung „Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst“ an der Kunstuniversität Linz
Ein leeres Schaufenster bietet ungeahntes Potential. Dies offenbart sich gewöhnlich nicht auf den ersten Blick. Darauf und auf die Tatsache, dass aufgrund des zunehmenden Leerstands Ortskerne immer stiller und verwaister werden, nimmt die Ausstellung “Schaudrei” Bezug. Tagsüber nahezu nicht sichtbar werden drei Lichtinstallationen sechs Wochen lang in den Schaufenstern der Kunst- und Kulturwerkstatt zu sehen sein.
Eröffnung: Fr, 17. November – 19 Uhr
Dauer: Sa, 18. November – So, 31. Dezember
täglich von 16 Uhr – 24 Uhr
Lena Lapschina | THIS IS NOT A GALLERY
Mit ihrer schnell hingefetzten Notiz “This is not a gallery!”, mit Rufzeichen und doppelt unterstrichen, stiftet Lena Lapschina Verwirrung im Schaufenster. Denn üblicherweise machen Auslagen Werbung für etwas, das ist, und nicht für etwas, das (angeblich) nicht ist. Dass der Hinweis, man habe es hier bitte sehr nicht mit einer Galerie zu tun, in grellbunter Leuchtschrift ausgeführt ist, treibt das Spiel mit Gewohnheiten und Wahrnehmungsmustern auf die Spitze. Passant:innen, die sich dem ent nähern, werden sich in Selbstgesprächen finden. Das hier ist keine Galerie. Was ist es dann? Was geht hier vor?
Mit dieser Arbeit verweist Lena Lapschina auf die dekorativ-ästhetische Funktion des Glaskastens im Stadtraum – und auf die Leerstellen, die entstehen, wenn der Rhythmus der Geschäfte erst einmal gebrochen ist.
Lena Lapschinas Werke wurden in namhaften Institutionen ausgestellt, wie etwa im Kunsthaus Zürich, Museum der Moderne Salzburg, Landesgalerie Niederösterreich, Kunsthalle Wien, Steirischer Herbst, Kunsthal KAdE Amersfoort, Kulturens Hus Luleå, Museo Municipal Tecleño, Joel and Lila Harnett Museum of Art Richmond, FLACC, MAK, OK, und weiteren. 2011 Österreichisches Staatsstipendium für Video- und Medienkunst.
www.lapschina.com
Gregor Göttfert, Florian Kofler | TRANSEUNTIBUS
Als ein deutscher Kaiser einmal ein Kloster besuchte, sagte er zu dem Prior: »Ihr habt´s hier aber schön! Welch herrlicher Garten! Welch herrliches Refektorium!« Und einer der Mönche erwiderte: „Ja – herrlich – transeuntibus!“ Was etwa heißt: Für die, die nur vorübergehen. (Schloss Gripsholm. Eine Sommergeschichte. Kurt Tucholsky, 1931)
Gregor Göttfert
In seiner Arbeit als Medienkünstler, in der neben interaktiven und installativen Arbeiten zunehmend auch performative Projekte eine Rolle spielen, ist die Auseinandersetzung und das Spiel mit den Eigenheiten und Charakteristika analoger und digitaler Technologien sowie den Unzulänglichkeiten der verwendeten Medien meist ein zentrales Element.
Neben einer ästhetischen Herangehensweise gibt es in Götferts Arbeiten oft eine starke konzeptionelle Komponente, manchmal spielt auch eine quasi medienarchäologische Auseinandersetzung mit theoretischen und technischen Hintergründen eine wichtige Rolle. Neben seiner künstlerischen Arbeit ist er auch als Medientechniker, als Hochschuldozent sowie als freiberuflicher Soft- und Hardwareentwickler tätig.
www.grgr.at
Florian Kofler
geboren 1986 in Meran. Studium der Zeitbasierten Medien an der Universität für künstlerische Gestaltung Linz. Seit 2011 mit Julia Gutweniger im Regieduo Villa Mondeo. Der aktuelle Film Safety 123 wurde auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet.
www.villamondeo.com
Marlene Reischl | FIELD
»Field« ist eine Lichtinstallation, die Leuchtstoffröhren und Tesla-Spulen kombiniert. Die Hochspannungsfelder der Spulen bringen die Röhren zum Leuchten, ganz ohne die Verwendung von Stromanschlüssen. Während sich die Spulen über die Skulptur bewegen, aktivieren ihre elektrischen Felder die Röhren und regen das eingeschlossene Gas dazu an, sanfte, fließende Lichtbewegungen zu erzeugen.
Marlene Reischl ist Medienküstlerin, Grafikerin und Vorstandsmitglied im Kulturverein Sirup. Ihre minimalistisch und abstrakt gehaltenen Licht- und Soundinstallationen wurden auf Festivals wie dem Ars Electronica Festival, dem Athens Digital Arts Festival und dem New Technological Art Award in Gent ausgestellt. Sie lebt und arbeitet in Linz.
www.marlenereischl.com
Dawid Liftinger | F18WT8 G13 865
Performance bei der Eröffnung am 17. November ab 19 Uhr
F 18W T8 G13 865 ist eine zum Nachdenken anregende konzentrierte audiovisuelle Performance, die die Schnittmenge von Licht, Ton und Technologie erforscht. Durch den Einsatz modernster digitaler Schnittstellen, Software, Arduino und Relais manipuliert der Künstler eine Reihe von Leuchtstoffröhren und schaltet dynamisch ein und aus.
Wenn die Röhren geschalten werden, erzeugen sie eine einzigartige Klanglandschaft, die mit Kontaktmikrofonen abgenommen und verstärkt wird, wodurch ein immersives und fesselndes Hörerlebnis für die Betrachterin / den Betrachter entsteht. Die Aufführung ist sorgfältig choreografiert, ein Zusammenspiel von Licht und Ton in Echtzeit um ein Gefühl von Spannung und Entspannung zu erzeugen.
Am Höhepunkt des Stücks werden die Leuchtstoffröhren ausgeschaltet und signalisieren das Ende der Aufführung. Die Stille, die folgt, ist eine ergreifende Erinnerung an die Beziehung zwischen Licht und Ton und die Art und Weise, wie sie verwendet werden können, um ein immersives und fesselndes Erlebnis zu schaffen.
Dawid Liftinger, geboren 1986, in Österreich, pendelt zwischen Linz/Österreich und Köln/Deutschland.
In seiner künstlerischen Praxis erforscht er sensorische und synästhetische Zustände durch den Einsatz selbstgebauter Elektronik. Er nimmt die wesentlichen Eigenschaften von Licht und Ton und verwende sie in Installationen und Performances, um zweidimensionale Bilder in einen dreidimensionalen Raum zu bringen. Seine Arbeit sieht er in der Tradition des Expanded Cinema und bin beeinflusst von den Werken von Künstlern wie Tony Conrad, Paul Sharit und Brion Gyson.
www.dawidliftinger.com
|||| ENGLISH VERSION ||||
______________________________________________________
An empty shop window offers unexpected potential, which is not usually evident at first glance. The exhibition “Schaudrei” references this fact, as well as the increasing vacancies that make town centers progressively quieter and more deserted.
During the daytime, these three light installations will be almost invisible, but they will be on display for six weeks in the shop windows of the art and culture workshop.
Opening: Friday, November 17th – 7:00 PM
Duration: Saturday, November 18th – Sunday, December 31st / Daily from 4:00 PM – 12:00 AM
Exhibition
Lena Lapschina | THIS IS NOT A GALLERY
Gregor Göttfert, Florian Kofler | TRANSEUNTIBUS
Marlene Reischl | FIELD
Performance November 17th
Dawid Liftinger | F18WT8 G13 865
Introduction, Opening Remarks
Univ.-Prof.i.R. Dr. Gerhard Funk
Former Head of the Department of “Time-Based and Interactive Media Art” at the University of Art and Design Linz
Lena Lapschina | THIS IS NOT A GALLERY
With her hastily scrawled note, “This is not a gallery!” – complete with exclamation marks and double underlines – Lena Lapschina sows confusion in the shop window. Typically, displays advertise something that exists, not something that is (supposedly) non-existent. The fact that the statement that this is, by all means, not a gallery is executed in bright, colorful neon letters takes the play on habits and patterns of perception to the extreme. Passersby approaching will find themselves engaging in self-dialogues. “This is not a gallery. So what is it then? What’s happening here?”
Through this work, Lena Lapschina highlights the decorative-aesthetic function of the glass case in urban space and the voids that emerge when the rhythm of commerce is disrupted.
Lena Lapschina has been exhibited at leading institutions, such as Kunsthaus Zurich, Museum of Modern Art Salzburg, Lower Austria State Gallery, Kunsthalle Vienna, Steirischer Herbst, Kunsthal KAdE Amersfoort, Kulturens Hus Luleå, Municipal Tecleño Museum, Joel and Lila Harnett Museum of Art Richmond, FLACC, MAK, OK, among others. She has received the Austrian State Grant for Video and Media Art.
www.lapschina.com
Gregor Göttfert, Florian Kofler | TRANSEUNTIBUS
“It’s nice here,” said Charles the Fifth to a prior whose monastery he was visiting. “Transeuntibus!” Replied the prior. “Fine? Yes, for the passers-by. « from: Gripsholm Castle. A summer story, Kurt Tucholsky 1931
Gregor Göttfert *1984 in Vöcklabruck, AT
Göttfert’s technical background is evident in media- and lightinstallations as well as in audiovisual performances, in which he likes to approach the character of the materials used artistically by playfully exploring their errors and boundaries.
www.grgr.at
Florian Kofler, *1986 in Meran, IT
While they find a home in diverse genres of art, the recurring aspects in Kofler’s works are a clear stylistic language and curiosity to see what might be hidden at first sight.
www.villamondeo.com
Marlene Reischl | FIELD
Field is a site specific light installation combining fluorescent tubes and Tesla coils. It utilizes the coils’ high voltage fields to illuminate surrounding tubes without the use of physical power connections. As the coils wander across the sculpture their electrical fields activate the tubes nearby, stimulating the trapped gas to create gently flowing movements of light. The lack of wiring and the seemingly organic animation of the light induce a surreal, eerie scenery. Adapting a basic principle of physics, the installation becomes self-contained and is given a new level of artistic integrity that creates an uncanny, poetic situation.
Marlene Reischl is a media artist, graphic designer, and a board member of the cultural association Sirup. Her minimalist and abstract light and sound installations have been exhibited at festivals such as the Ars Electronica Festival, the Athens Digital Arts Festival, and the New Technological Art Award in Gent. She lives and works in Linz.
www.marlenereischl.com
Dawid Liftinger | F18WT8 G13 865
Performance November 17th, 19h
F 18W T8 G13 865 is a thought-provoking audio-visual performance that explores the intersection of light, sound, and technology. Through the use of cutting-edge digital interfaces, software, Arduino, and relays, the artist manipulates a series of fluorescent tubes, turning them on and off in a highly concentrated and dynamic manner.
As the tubes are activated and deactivated, they produce a unique soundscape that is captured and amplified, creating an immersive and captivating auditory experience for the viewer. The performance is carefully choreographed to create a sense of tension and release, as the interplay between light and sound is manipulated in real-time.
At the culmination of the piece, the fluorescent tubes are turned off, signaling the end of the performance. The silence that follows is a poignant reminder of the relationship between light and sound, and the ways in which they can be used to create a truly immersive and engaging experience.
Dawid Liftinger *1986, in Austria, commutes between Linz/Austria and Cologne/Germany. In his artistic practice, he explores sensory and synesthetic states through the use of self-built electronics. He takes the essential qualities of light and sound and employs them in installations and performances to bring two-dimensional images into a three-dimensional space. He sees his work in the tradition of Expanded Cinema and is influenced by the works of artists such as Tony Conrad, Paul Sharit, and Brion Gyson.
www.dawidliftinger.com
Additional Details
Zusammenfassung
Lena Lapschina | Gregor Göttfert, Florian Kofler | Marlene Reischl | Dawid Liftinger