Lesung & Podiumsdiskussion | “Heimat bist du toter Töchter”
Die Diskussion wurde auf DORFTV ausgestrahlt, hier kann man sie nachschauen:
Fotos © Verena Mayrhofer
„Statt zu fragen, warum Frauen nicht früher aus diesen Beziehungen gehen, sollten wir fragen, warum diese Männer gewalttätig sind.“
MODERATION: Bernadette Siebitzhofer / angehende Social Entrepreneurin, Kultur- und Sozialarbeiterin
PODIUM:
Yvonne Widler / Journalistin, KURIER – Ressortleiterin der „Lebensart“
Elisa Andessner / Bildende Künstlerin
Ursula Kromoser-Schrammel / Mitarbeiterin im Frauenhaus Amstetten und Projektleiterin von StoP-Amstetten
Donnerstag, 20. April 2023
Kosten: € 15,- / Ermäßigung bei Bedarf auf Anfrage, nur Abendkasse
Der Verein ent veranstaltet eine Lesung mit Yvonne Widler aus ihrem Buch „Heimat bist du toter Töchter“ mit anschließender Podiumsdiskussion. Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Verein Stop-Partnergewalt Amstetten und der Stadtbücherei Stadt Haag organisiert. Büchertisch von der Buchhandlung Stöckl/ Amstetten
ZUM BUCH
60 tote Frauen in den Jahren 2020 und 2021. 319 ermordete Frauen innerhalb von 11 Jahren. In den meisten Fällen war der Täter der Partner oder Ex-Partner. So sieht die traurige Statistik aus, weshalb Österreich immer wieder als „Land der Femizide“ bezeichnet wird – und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Denn fast allen Morden geht oft jahrelange psychische und physische Gewalt voraus.
Yvonne Widler berichtet seit vielen Jahren über Frauenmorde in der Alpenrepublik – und will Antworten. Wer sind die Täter und was haben sie gemeinsam? Wie muss wirksamer Gewaltschutz in Beziehungen für Frauen konzipiert sein? Wo liegen die Wurzeln der Misogynie in Österreich? Welche Verantwortung tragen Medien in all dem? Und vor allem: Wo ansetzen im Kampf gegen systemische Gewalt gegen Frauen? Auf ihrer Suche sprach die Journalistin mit Angehörigen, Überlebenden, Expert*innen, Polizei und Politik und begleitete Gerichtsverhandlungen – und sie gibt den getöteten Frauen das zurück, was ihnen brutal genommen wurde: eine Stimme, die ihre Geschichten erzählt.
Yvonne Widler
Yvonne Widler ist Journalistin und lebt in Wien. Sie hat zuerst Wirtschaftswissenschaften und Germanistik studiert, anschließend den Masterstudiengang ‚Journalismus und Neue Medien‘ an der FH Wien absolviert. Einen Studiensommer verbrachte sie an der LSE (London School of Economics and Political Science), um dort (u.a.) bei Charlie Beckett Journalismus-Unterricht zu nehmen. 2012 hat Yvonne Widler mit vier weiteren Kollegen das Online-Magazin paroli gegründet und fungierte von 2012 bis 2016 als dessen Chefredakteurin. Danach leitete sie das Agentur-Ressort und berichtete auch über Medienpolitik beim Fachmagazin Horizont. Von Juni 2014 bis April 2016 war sie Mitglied des Gründungs-Kernteams und Chefin vom Dienst bei NZZ.at. Seit April 2016 arbeitet sie beim KURIER. Mittlerweile Ressortleiterin der „Lebensart“.
Elisa Andessner
Elisa Andessner lebt und arbeitet in Linz und studierte Experimentelle Visuelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz und Bildende Kunst an der École Supérieure d’Art et de Design Marseille. Andessner ist freischaffende Künstlerin und arbeitet in den Feldern Fotografie, Video und Performance. Seit 2006 arbeitet sie künstlerisch im Rahmen von Residencies, Festivals und Ausstellungen u.a. in Vietnam, Indonesien, Polen, Weißrussland, Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien, Österreich, der Schweiz, zuletzt im Iran. Sie wurde mit Preisen, Stipendien und Kunstankäufen öffentlicher Sammlungen gewürdigt. Elisa
Andessner organisiert regelmäßig Austausch- und Ausstellungsprojekte mit lokalen und internationalen Künstler*innen und Kunstinitiativen, zuletzt mit Künstler*innen aus Teheran. Andessner ist Mitglied der Linzer Künstler*innenvereinigung MAERZ sowie der Innviertler Künstlergilde, als Obfrau des Kulturvereins FAMA- Fine and Performing Arts tätig und ist Lehrbeauftragte für Sprechtechnik an der Kunstuniversität Linz. Elisa Andessner ist ausgebildete Stimm- und Sprechtrainerin und beschäftigt sich aktuell künstlerisch mit dem Thema „Stimme und Geschlechterrollen“.
www.elisaandessner.net
Ursula Kromoser – Schrammel
Mitbegründerin des Frauenhauses Amstetten 1991. Seither bin ich im Frauenhaus als Diplomierte Sozialarbeiterin beratend und unterstützend für gewaltbetroffene Frauen tätig. Zusätzlich arbeite ich in der Frauenberatung Mostviertel beim Bezirksgericht.Amstetten/Familienberatung am Gericht.
Projektleiterin des Projektes StoP gegen Partnergewalt. Ich finde es sehr wichtig, dass gewaltbetroffenen Frauen und Kinder kompetente Beratung in dieser schwierigen Zeit ihres Lebens erhalten. Trotz vieler Verbesserungen während meiner langjährigen Tätigkeit (z.B.Gewaltschutzgesetze), sehe ich nach wie vor dringenden Handlungsbedarf in der Politik, aber auch in der Zivilgesellschaft, um Gewalt gegen Frauen und Kinder zu verhindern.
Bernadette Stiebitzhofer
ist Kultur- und Sozialarbeiterin, Übersetzerin, Theaterpädagogin, Sozialwirtin und als Initiatorin des Frauen-Beschäftigungsprojekts „d’Speisgörls“ angehende Social Entrepreneurin. Die gebürtige Mostviertlerin war einen großen Teil ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn im Asylbereich, speziell in der Betreuung von unbegleiteten, minderjährigen Mädchen und in der Förderung von migrantischen Frauen tätig. Die intensive Auseinandersetzung mit den Lebensrealitäten dieser Menschen, sowie die damit einhergehenden, oftmals diskriminierenden und ausgrenzenden Rahmenbedingungen spornen sie stets an, Unterstützungsformen und Lösungsansätze für die Gleichstellung von Mädchen und Frauen zu finden.
Additional Details
Zusammenfassung
Lesung: Yvonne Widler
Diskussion: Bernadette Stiebitzhofer | Elisa Andessner | Ursula Kromoser-Schrammel