SCHAU|TIME
ENGLISH VERSION BELOW
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Eröffnung: 16. November 2024, 19 Uhr
Dauer: 17. November – 31. Dezember 2024
Der Studiengang “Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst” der Kunstuniversität Linz beschäftigt sich mit vielfältigen Formen der Medienkunst. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Mensch und seine Einbeziehung in die künstlerische Arbeit. Die Ausstellung im öffentlichen Schaufenster des Kulturvereins ent präsentiert mehrere künstlerische Positionen. Besucher*innen können visuelle, auditive, spielerische, mechanische und vor allem interaktive Elemente erleben und bespielen.
AUSSTELLUNG
HANNES BUCHWIESER | MAGNETIC FLUX
www.semmelweisklinik.at/hannes-buchwieser.html | Instagram: jdb_records_vienna
OLEKSANDRA FESENKO | WASSERFALL III
SOFIA JÜNGLING-BADIA | ZIEGEL MIT FINTE
www.sofia-j-badia.at | Instagram: @sofia_j.badia
AYLA MUSANOVIC | CREEP
Instagram: @2eyeddragon
NOAYAMA | PLAIN RECEIVER
JANIK VALLER | ECHOES OF FERRO
www.janikvaller.com | Instagram: @janikvaller
MAXEMILIAN VAN DER MEER | PENDULUM
www.merefeverdreams.com | Instagram: @merefeverdreams
JAKOB LUCKENEDER | SOJACADE
www.potatopublishing.at | Instagram: @luckeneder.art | itch: jl-durscht.itch.io
KUNST AM KLO
Daniel Walter | Klaus | Videoloop | 1:14
ERÖFFNUNGSPERFORMANCE
LYNN MAYYA | AXIS 101
Instagram: @lynnmayya
Video -> https://dorftv.at/video/43385
ERÖFFNUNGSWORTE
Holunder Heiß
Eröffnungsperformance
LYNN MAYYA | AXIS 101
Eine experimentelle audio-visuelle, interaktive Kunstperformance, die Klang und Bild miteinander verbindet, um ein hypnotisches Erlebnis zu schaffen. Die Visuals, inspiriert von der minimalistischen Bewegung und basierend auf den Grundfarben RGB, erforschen die Beziehung zwischen Farbe, Form und Wahrnehmung. Das Projekt reduziert Minimalismus auf seine Essenz: einfache Farben und geometrische Formen schaffen ein emotional nüchternes Erlebnis.
Der Klang, ein wesentlicher Bestandteil dieser Performance, besteht aus glitch- und drone-artigen Tönen, die in Echtzeit die Visuals modulieren und beeinflussen. Erzeugt durch verschiedene Synthesetechniken wie Frequenzmodulation und Filterung, erzeugen die Klänge Spannung und Unvorhersehbarkeit. Diese Echtzeitmodulation schafft eine synästhetische Verbindung zwischen Ton und Bild und lädt die Zuschauer*innen ein, ihre Wahrnehmung von Klang und Bild zu hinterfragen und die tieferen Verbindungen zwischen Kunst, Technik und menschlicher Erfahrung zu erforschen.
Hannes Buchwieser | Magnetic Flux
In einem 3D-gedruckten Gehäuse entfaltet Ferrofluid ein Wechselspiel aus Bewegung und Form. Angetrieben durch einen kreisenden Magneten im Inneren des Zylinders entstehen dynamische Strukturen, die sich ständig formen und auflösen. Diese fließenden, vergänglichen Konstrukte lassen verborgene Kräfte sichtbar werden. So entsteht ein Spiel der Gegensätze: zwischen Stabilität und Instabilität, Sichtbarem und Unsichtbarem – alles fließt, und nichts ist von Dauer.
Oleksandra Fesenko | Wasserfall III
“Waterfall III” ist eine interaktive Installation, die sich tiefgründig mit den Themen Weiblichkeit, Selbstentdeckung, Schöpfung und Zerstörung sowie der Verbindung zur Natur auseinandersetzt. Im Mittelpunkt der Installation steht ein handgefertigter Teppich, der mit Hilfe von Tafttechniken und einer Kombination verschiedener Materialien wie Fell und gewebten Elementen eine natürliche moosartige Struktur nachahmt. Der projizierte Film enthält eigene Reflexionsmaterialien der Künstlerin, die sich mit der Suche nach Identität, der Erfahrung des eigenen Körpers im Raum und dem Gefühl, Teil der Natur zu sein, auseinandersetzen, und verwendet Material aus der Ausstellung der polnischen Künstlerin Magdalena Abakanowicz.
Ayla Musanovic | Creep
Das interaktive Kunstprojekt “Creep” setzt sich mit dem intensiven Gefühl auseinander, beobachtet und bewertet zu werden. Im Zentrum steht ein dreidimensionales Bild, in das mechanische Augen eingebaut sind, die Besucher*innen verfolgen. Sobald sich jemand dem Werk nähert, richten sich die Augen auf die Person – und das Gefühl, ständig im Fokus zu stehen, wird unmittelbar spürbar. Diese Augen spiegeln das Unbehagen der Künstlerin wider, das sie oft empfindet, wenn sie das Gefühl hat, angestarrt und beurteilt zu werden. Zusätzlich wurde Moos in das Werk integriert. Dieses Moos symbolisiert etwas Verstecktes, wie einen Stalker, der aus dem Verborgenen beobachtet. Es steht für die Fassade, hinter der Menschen sich verstecken, um andere zu beurteilen, ohne zu realisieren, dass sie selbst ebenfalls beurteilt werden. Dieses Element bringt die Thematik auf eine tiefere Ebene: Wir alle neigen dazu, hinter vermeintlich sicheren Barrieren zu urteilen, ohne die Konsequenzen zu bedenken.
Für die Künstlerin ist “Creep” eine direkte Auseinandersetzung mit ihren Ängsten. Die ständige Sorge, beobachtet zu werden, das Gefühl, dass jedes Detail ihres Lebens unter die Lupe genommen wird, hat sie lange begleitet. Mit diesem Projekt verarbeitet sie diese Emotionen und lädt andere ein, diese Erfahrung mit ihr zu teilen. Es geht darum, nicht nur über das Gefühl des Angestarrtseins nachzudenken, sondern auch über die Art und Weise, wie wir selbst andere beobachten – bewusst oder unbewusst.
Noayama | Plain Receiver
Die Installation “Plain Receiver” kreist um einen alten, aus heutiger Sicht bizarr aussehenden, portablen Fernseher. Der Künstler Noayama hat an den Tunern des TVs Motoren angebracht, die alle möglichen Frequenzen einstellen. Jedoch wird der Fernseher wahrscheinlich nie mehr etwas anderes als White Noise empfangen. Er ist also auf einer endlosen Suche nach etwas, das nicht mehr da ist. Technisch gesehen ist der Fernseher ein Objekt aus längst vergangenen Zeiten, das verzweifelt nach einem abgeschalteten Signal sucht. Historisch jedoch ist er gar nicht so alt: Viele Menschen erinnern sich noch, ein solches Gerät selbst genutzt zu haben. Dieser Widerspruch verleiht dem Fernseher eine einzigartige Bedeutung im Werk – er symbolisiert ein Relikt des Technologischen, das, obwohl einst allgegenwärtig, heute auf eine Art hilflos und verloren wirkt.
Janik Valler | Echoes of Ferro
Ein Arm zieht Eisenstaub in die Höhe, formt ihn zu einer tropfenartigen Gestalt und lässt ihn anschließend in seine Ursprungsform los. Es ist eine repetitive Aufführung des Zufalls, ein Prozess zwischen Kontrolle und Chaos. Das System eine Konstante, das Ergebnis ein Unikat.
Sofia Jüngling-Badia | Ziegel mit Finte
“Ziegel mit Finte” ist eine Video-Text-Installation. Das Gedicht behandelt auf humorvolle weise Sein und Schein und die Bedeutung von Worten und Bildern unserer Sprache.
Maxemilian van der Meer | Pendulum
Eine Kugel mit eigenem Willen, die unberechenbar versucht, sich von ihrer Fessel zu befreien. Ein robotisches Wesen, das sich nach Unabhängigkeit sehnt, jedoch für immer an seine Körperlichkeit gebunden ist.
Aktivierung auf Knopfdruck
Jakob Luckeneder | Sojacade
Jakob Luckeneder’s “Sojakas”-Spieleuniversum bringt er mit der “Sojacade” in die Ausstellungen: Eine Arcade-Maschine aus gebrauchter Consumer-Elektronik und einer alten Spanplatte, auf der die selbstgemachten Zweispieler-Spiele auf Open Source-Basis laufen. Im ent wird man die kompetitiven, Bootsrennen-basierten Zweispieler-Games Sojakas City (Taxi-Wettbewerb auf Zeit) und Sojakas Racing Rennen in den Kanälen einer verwinkelten Lagunenstadt) spielen können.
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Opening: November 16, 2024, 7:00 PM
Duration: November 17 – December 31, 2024
The “Time-based and Interactive Media Art” program at the University of Art and Design Linz explores a wide range of media art forms. At the center of this exploration is the human experience and the active involvement of people within the artistic process. The exhibition, displayed in the public showcase of the ENT cultural association, presents several artistic positions. Visitors can engage with visual, auditory, playful, mechanical, and above all, interactive elements.
EXHIBITION
HANNES BUCHWIESER | MAGNETIC FLUX
www.semmelweisklinik.at/hannes-buchwieser.html | Instagram: jdb_records_vienna
OLEKSANDRA FESENKO | WASSERFALL III
SOFIA JÜNGLING-BADIA | ZIEGEL MIT FINTE
www.sofia-j-badia.at | Instagram: @sofia_j.badia
AYLA MUSANOVIC | CREEP
Instagram: @2eyeddragon
NOAYAMA | PLAIN RECEIVER
JANIK VALLER | ECHOES OF FERRO
www.janikvaller.com | Instagram: @janikvaller
MAXEMILIAN VAN DER MEER | PENDULUM
www.merefeverdreams.com | Instagram: @merefeverdreams
JAKOB LUCKENEDER | SOJACADE
www.potatopublishing.at | Instagram: @luckeneder.art | itch: jl-durscht.itch.io
OPENING PERFORMANCE
LYNN MAYYA | AXIS
Instagram: lynnmayya
INTRODUCTION, OPENING REMARKS
Holunder Heiß
Opening performance
LYNN MAYYA | AXIS 101
An experimental audio-visual interactive art performance that embodies my passion towards sound and visuals to create a hypnotizing experience within the performance. The visuals inspired by the minimalist movement and relying on the basic colors RGB is an exploration of the relationship between color, form, and perception. At its core, the project seeks to distill the essence of minimalism by using a simple color palette and basic geometric shapes to create an emotionally numbing experience. The sound in this experimental project is an integral part of the audio-visual experience, as it incorporates glitchy and drone-like sounds that modulate and affect the visuals in real-time. These sounds are created using a range of synthesis techniques, including frequency modulation, filtering and manipulation. The use of glitchy and drone-like sounds adds a sense of tension and unpredictability to the audio-visual landscape, creating a dynamic and engaging experience for the viewer. These sounds are modulated in real-time, responding to changes in the visual elements and creating a sense of synesthetic connection between the audio and the visuals. The project invites viewers to engage with their own perceptions of sound and image, andto explore the deeper connections between art, technology, and the human experience.
Hannes Buchwieser | Magnetic Flux
Within a 3D-printed housing, ferrofluid unfolds an interplay of movement and form. Driven by a rotating magnet inside the cylinder, dynamic structures continuously emerge, taking shape and dissolving again. These fluid, ephemeral constructs make hidden forces visible, creating a play of opposites: between stability and instability, the visible and the invisible – everything flows, and nothing is permanent.
Oleksandra Fesenko | Wasserfall III
“Waterfall III” is an interactive installation that delves into themes of femininity, self-discovery, creation and destruction, and the connection to nature. At the heart of the installation is a handcrafted carpet, created using tufting techniques and a blend of various materials such as fur and woven elements, which mimic a natural, moss-like texture. The projected film includes the artist’s own reflective materials, exploring the search for identity, the experience of one’s body in space, and the feeling of being part of nature. It also incorporates elements from the exhibition of Polish artist Magdalena Abakanowicz.
Ayla Musanovic | Creep
The interactive art project “Creep” explores the intense feeling of being watched and judged. At its core is a three-dimensional piece featuring mechanical eyes that follow viewers as they move. As someone approaches the work, the eyes fixate on them, making the sensation of being in constant focus palpably real. These eyes reflect the artist’s own discomfort, a feeling she often experiences when sensing she’s being stared at and judged. Moss is also integrated into the piece, symbolizing something hidden, like a stalker observing from the shadows. It represents the facade people hide behind to judge others without realizing they are, in turn, also being judged. This element deepens the project’s theme: we all tend to judge from behind supposedly safe barriers, often without considering the consequences.
For the artist, “Creep” is a direct confrontation with her fears. The constant worry of being observed, the feeling that every detail of her life is scrutinized, has accompanied her for a long time. Through this project, she processes these emotions and invites others to share in this experience. It’s about reflecting not only on the sensation of being watched but also on how we ourselves observe others—whether consciously or unconsciously.
Noayama | Plain Receiver
The installation “Plain Receiver” centers around an old, now strangely outdated, portable television. The artist Noayama has attached motors to the TV’s tuners, which continuously search across frequencies. However, the television will likely never pick up anything beyond white noise. It is, in essence, on an endless quest for something that no longer exists. Technically, the TV is an artifact from a bygone era, desperately seeking a now-defunct signal. Yet historically, it’s not so distant; many people still recall using such a device themselves. This contradiction gives the TV a unique significance in the piece—it symbolizes a technological relic that, once ubiquitous, now appears helpless and lost in the modern world.
Janik Valler | Echoes of Ferro
An arm raises dust, shaping it into a drip-like form before allowing it to settle back into its original state. It is a cyclic procedure of chance, existing somewhere between control and chaos. The mechanism remains constant, yet each outcome is distinct and unique.
Sofia Jüngling-Badia | Ziegel mit Finte
„Ziegel mit Finte“ is a Video and Text Installation of a german language poem that recreates images for some words like smarphone, swimming and eternity.
Maxemilian van der Meer | Pendulum
A sphere with a mind of its own, erratically trying to break free from its tether. A robotic life yearning for independence, forever constrained by its physicality.
Touch Activated.
Jakob Luckeneder | Sojacade
Jakob Luckeneder brings his “Sojakas” game universe into exhibitions with the “Sojacade”: an arcade machine crafted from repurposed consumer electronics and an old plywood board, running his own two-player games based on open-source software. At the ENT, visitors will be able to play competitive, boat-racing, two-player games like Sojakas City (a timed taxi competition) and Sojakas Racing (a race through the canals of a winding lagoon city).
Additional Details
Zusammenfassung
Hannes Buchwieser | Oleksandra Fesenko | Ayla Musanovic | Noayama | Janik Valler | Maxemilian van der Meer | Sofia Jüngling-Badia | Jakob Luckeneder